Sprechende Bilder
Die Bernauer Straße 1961 bis 1989

Thema Grenzsoldaten

Fluchtsprung des Grenzpolizisten Conrad Schumann über den Stacheldraht an der Ruppiner Straße

Schwarzweißfotografie von Peter Leibing aus dem Jahr 1961

Bildtitel: Fluchtsprung des Grenzpolizisten Conrad Schumann über den Stacheldraht an der Ruppiner Straße

Diese Aufnahme ist eine Bildikone des 20. Jahrhunderts und ein Symbol des Kalten Krieges geworden. Es gibt mehrere Fotoserien und eine Filmaufnahme dieser Flucht.

Die Schwarzweißfotografie zeigt frontal den 19-jährigen Grenzpolizisten Conrad Schumann beim Überspringen einer zirka 80 Zentimeter hohen Stacheldrahtsperre auf dem rechten Gehweg der Ruppiner Straße. Die Sperre verläuft quer über die gesamte Straße. Auf der rechten Seite ist der Stacheldraht am Eingang eines maroden Eckhauses befestigt. Schumann trägt Uniform, Stahlhelm, Stiefel, über der rechten Schulter ein Gewehr. Seine Augen sind vom Stahlhelm verdeckt, sein Mund ist angespannt. Schumann schwebt über der Sperre, sein rechtes Bein ist ausgestreckt, das linke angewinkelt. Beide Arme streckt er im Sprung seitlich von sich. Mit der rechten Hand streift er den Schultergurt seiner Dienstwaffe ab. In Schumanns Rücken stehen einige Passanten auf dem Gehweg zusammen, ein Mann schaut interessiert herüber. Links, im Vordergrund des Bildes, steht ein Mann in dunklem Mantel vom Betrachter abgewandt. Er filmt Schumanns Flucht mit einer 16mm-Kamera. Am rechten oberen Bildrand ist ein französisches Sektorenschild angeschnitten. Im Hintergrund sind unscharf Fassaden von Altbauten im Ost-Berliner Teil der Ruppiner Straße sowie ein Kranwagen für den Mauerbau erkennbar.